09.03.2019 Alice Springs & Perth
Heute geht es zur endgültig letzten Etappe in den Westen des Landes, nach Perth.
Wir sind schon vor dem Wecker wach, weil wir wohl immer noch im Outback Modus sind. Also packen wir unsere Sachen zusammen und gehen in Ruhe zum Frühstücken.
Wie auch vor der Tour ist es recht übersichtlich mit Toastbrot, Butter, Erdnussbutter, Nutella und 3 Sorten Marmelade. Dazu gibt es 3 Sorten von Cornflakes. Den Pulverkaffee dürfen wir uns selbst kochen, nach dem Mahl wird gespült. Ist aber kein Problem, ist eben ein Hostel und wir wussten es und wollten das so.
Glücklicherweise waren wir schon viel zu früh fertig und gerade dabei, die letzten Sachen einzupacken, als es ganz aufgeregt an der Türe klopfte: Unser Shuttle ist schon da. Laut unseren Unterlagen sollte es um 09:37 h kommen und wir haben uns schon gewundert, denn um 10:30 beginnt das Boarding. Da es aber nur ein paar Kilometer bis zum Flughafen sind und dieser sehr überschaubar ist, hätte das schon reichen können. Ist aber auch egal, denn wir sind ja fertig und schon um 09:25 h am Airport.
Checkin dauert 3 Minuten und dann gehen wir nach einer ebenso schnellen Handgepäck-Kontrolle direkt ans Gate 8. Allzu schwer zu finden war es nicht 🙂
Ein paar Minuten früher als angekündigt beginnt dann das Boarding. Die Maschine nach Perth ist halb leer und wir sitzen in Reihe 3 auf der “2-er-Seite” einer Boeing 717. Recht komfortabel!
Und wieder müssen wir die Uhren zurückstellen. Dieses mal 1,5 Stunden.
Auch in Perth sind wir etwas zu früh und überraschenderweise ruckzuck und ohne weitere Kontrollen aus dem Flughafengebäude. Unser Shuttle kommt wenige Minuten, nachdem wir am Treffpunkt sind und es geht direkt in die Stadt. Es sind doch einige Kilometer und es fällt uns auf, dass Perth anders ist, als die australischen Städte, die wir bisher kennen. Zuerst einmal ist es nass! Das haben wir nun schon ein paar Tage nicht mehr erlebt. Dann grüner -klar- aber das ist es nicht alleine. Es ist irgenwie ähnlicher den europäischen Städten. Schwer zu beschreiben warum, aber alles ist aufgeräumter, gepflegter… Und anscheinend stehen die Hälfte der Gebäude in Perth leer. Unendlich viele “zu vermieten” Schilder sehen wir bei unserer Fahrt ins Miss Maud in der Murray Street.
Nach dem problemlosen Check In, bei dem wir gleich vom zufällig anwesenden Manager Klaus (einem Deutschen) begrüßt werden, erkunden wir gleich das Zentrum, in dem unser Hotel liegt.
Die Einkaufsstrassen sind am Samstag voll, aber es beginnt leider wieder zu regnen. Nicht heftig, aber es reicht zum nass werden. Da es auch schon fast 3 Uhr ist und nach unserer “inneren Uhr” sogar noch später, suchen wir uns erst einmal was zu Essen.
Dabei finden wir die eine oder andere Speisekarte, die uns etwas schmunzeln lässt. Ich möchte echt mal wissen, wie sich der Durchschnitts-Australier uns Deutsche so vorstellt?
Entschieden haben wir uns aber doch gegen den Sauerbraten und für das Bam Bamboo. Ein ganz interessantes Konzept haben die sich ausgedacht. Man bestellt an mehreren Ipads im Laden, geht dann zur Kasse und bezahlt. Die Zahlart muss man aber schon bei der Bestellung angeben, ebenso wie eine Handynummer. Getränke bekommt man gleich in die Hand gedrückt, das Essen muss erst noch zubereitet werden. Ist es fertig, bekommt man eine SMS! Und geschmeckt hat es auch.
Der Regen hat nun etwas nachgelassen und wir gehen einmal Richtung Hafen, weil wir morgen mit dem Schiff nach Fremantle wollen. Immer wieder gibt es dieses Nebeneinander von Alt und Neu, das wir auch schon in den anderen Städten gesehen haben.
Besonders hat uns der London Court gefallen, allerdings hat es da aber wieder angefangen zu regnen und wir sind deshalb zum nächsten McDonalds gegangen, um dort einen Kaffee zu trinken, weil wir sonst nichts passendes gefunden haben.
Und da kommen wir zu einem Aspekt von Perth, der uns gar nicht gefallen hat. Wir haben noch in keiner Stadt so viele Obdachlose gesehen, wie hier. Keine Ahnung, ob es nur in dieser Gegend so ist, aber eigentlich sind wir ja in den Einkaufsstrassen. Nicht, dass die Leute nur irgendwo herumsitzen. Sie pöbeln Leute an, betteln und als eine davon in den McD gekommen ist, um auf die Toilette zu gehen, haben wir den Laden fluchtartig verlassen. Bitte nicht falsch verstehen, aber leider (besser glücklicherweise) lassen sich Gerüche hier nicht darstellen. 🙁 🙁
10.03.2019 Fremantle
Das Wetter passt wieder und der geplante Ausflug nach Fremantle kann stattfinden.
Vorher geniessen wir aber das viel gerühmte Frühstücksbuffet des Miss Maud. Was soll ich sagen, es war nicht übertrieben. Wir sind zwar nach 3 Wochen Camper und 4 Tagen Outback etwas leichter zu überzeugen :-), aber es war Weltklasse.
Zuerst machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Hafen, an dem unser Schiff um 11:15 Uhr ablegen sollte.
Mit dem Schiff ging es dann auf dem Swan River in 1:10 Stunden nach Fremantle. Eine schöne Fahrt, schade nur, das wir den Slang des Kapitäns nur schwer verstanden haben. Er hat Einiges über die Gebäude an den Ufern erzählt, auch dass dort irgendwelche Promis Häuser für fast 60 Millionen AUD gekauft haben…
In Fremantle entscheiden wir uns spontan für eine Rundfahrt mit der Fremantle Tram, weil wir sonst nur einen ganz kleinen Teil der Stadt erkunden können und wollen danach den Markt und den Cappuccino-Strip besuchen.
Die Stadt ist recht sehenswert und die Idee mit der Rundfahrt war eine gute, denn dadurch kommen wir auch etwas in die Aussenbezirke, besuchen das Gefängnis und den Fischereihafen.
Der Markt erinnert uns an die, die wir schon gesehen haben, ist aber ganz in Ordnung. Da es Sonntag ist, ist natürlich auch entsprechend viel los. Auch hier finden wir aber wieder die Liebe zum deutschen Essen.
Gegen drei Uhr essen wir eine leckere Pizza im Sandrino auf dem Cappuccino Strip und beobachten dabei die aufgemotzten Autos, Oldtimer und Hot Rods, die auf dem Strip posen.
Zurück geht es dann mit dem Zug und im Hotel schreibe ich gerade diese Zeilen. Anschließend müssen wir noch packen, denn morgen muss unser Zimmer um 10 Uhr geräumt sein. Wir können unser Gepäck dann bis um 18:15 hier lassen, wenn wir endgültig die Heimreise antreten.
11.03.2019 Perth
Auch wenn 4 Wochen eine sehr lange Zeit ist, geht diese irgendwann zu Ende. Heute ist unser letzter Tag angebrochen, der aber schon etwas unter dem Zeichen der Rückreise steht. Vor dem Frühstück packen wir unsere Koffer und gehen immer noch davon aus, dass wir um 10 Uhr aus dem Zimmer sein müssen.
Dieses Frühstück ist wieder eine Klasse für sich, und wenn Du direkt aus dem Outback kommst, ist es noch tausendmal besser…
Auf dem Weg zum Frühstück läuft uns Klaus, der Manager über den Weg. Im Gespräch erwähnen wir, dass es heute nach Hause geht. “Wann fliegt ihr denn” fragt er. “Um 22:20 Uhr”. Sofort bietet er an zu prüfen, ob wir eventuell länger im Zimmer bleiben können. “Geht zum Frühstücken, ich komme dann gleich zu Euch”. 5 Minuten später kommt er mit der frohen Kunde, dass wir das Zimmer bis zur Abholung nutzen können. Danke dafür, lieber Klaus! Zu wissen, dass wir am Nachmittag noch einmal duschen können, ist ein richtig gutes Gefühl.
So machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Zuerst wollen wir die australische Münzprägeanstalt besuchen, die wir locker in 15 Minuten zu Fuß erreichen und auf dem Rückweg sehen wir uns die Katholische Kirche St. Mary`s Cathedral an. Keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat, aber eine Kirche ist das für mich nicht.
Danach bummeln wir noch durch die Stadt, gehen noch einmal an den Swan River und sitzen einfach eine ganze Weile gemütlich im Schatten. Dabei beobachten wir einige Bauarbeiter, die außen an 2 neuen Hochhäusern an den Fenstern arbeiten.
Am Nachmittag drehen wir eine letzte Runde durch die City, trinken im London Court einen Cappuccino und essen noch einmal im Bam Bamboo. Dieses mal natürlich ganz etwas anderes. Ist aber wieder sehr lecker.
Da es nun wirklich warm ist und – ganz ehrlich- auch die Luft raus, gehen wir zurück ins Hotel und machen noch ein Stündchen Siesta, bis wir um 18 Uhr an der Rezeption sitzen und auf unser Shuttle warten. Da gibt es aber noch ein kleines Problem, denn auch um 18:40 ist noch niemand da, der uns abholen will. Ich bitte die nette Dame an der Rezeption, doch bitte einmal telefonisch nachzufragen. So erfahren wir, dass die Zeit auf unserem Zettel falsch ist. Richtig wäre 19:15 h. Und wir haben uns wieder gewundert, da wir ja erst um 22:20 h abfliegen. Ist aber egal, kurz nach 7 steht das Auto dann vor der Türe und wir sind um halb acht am Airport, Terminal 1.
Wir essen noch schnell einen Burger bei Hungry Jacks, der australischen Schwester von Burgerking und gehen dann gemütlich zur Sicherheitskontrolle.
Check In läuft wieder problemlos und schon sitzen wir am Gate und warten, bis das Boarding eine Stunde vor Abflug ganz geordnet nach Zonen startet. Wir sind somit pünktlich in der Luft und haben einen angenehmen Flug mit einer erwartetet Zeit von 10:50 Stunden. Unterwegs schaffen wir es, etwa 3 Stunden zu schlafen und so ist es eine recht unaufgeregte Sache.
12.03.2019 Dubai
Früher als geplant landen wir um 05:05 Ortszeit in Dubai, verlassen das Gate B20 und gehen gleich wieder durch die Sicherheitskontrolle (warum eigentlich?) zum Gate B19.
Unterwegs gibts einen Cappuccino bei Nutella (richtig, die haben hier einen Shop im Flughafen) und nun heisst es wieder warten auf das Boarding.
Auch dieses mal läuft alles wieder erstaunlich entspannt und wir sitzen planmäßig im Flieger, der auch absolut pünktlich startet. Nach etwa 6 1/2 Stunden Flug landen wir um 12:50 in Frankfurt. Lukas hat es nun doch möglich gemacht, dass er uns abholen kann. Kurz nachdem wir unser Gepäck haben, ist er auch schon da und wir sind auf dem Weg nach Hause.
Damit wir uns schnell wieder an die deutsche Zeit gewöhnen, halten wir uns noch bis halb neun wach, auch wenn es nicht ganz einfach ist 🙂
Wie war`s?
Wir haben wieder 4 wunderbare Wochen hinter uns, voller Eindrücke und Erlebnisse. Am Anfang war das Wetter nicht unser Freund, denn es war doch kühler als erwartet. Dann hat es sich aber gebessert, im Outback sogar bis an die Grenze.
Die Strecke mit dem Camper hat uns viele verschiedene Landschaften von Australien erleben lassen. Regenwald, weites Land, eindrucksvolle Küste. Vor allem die Great Ocean Road ist ein unvergessliches Erlebnis, auch, aber nicht nur wegen der 12 Apostel. Neben dieser Formation gibt es noch weitere herrliche Küstenabschnitte, die den 12 Aposteln nicht viel nachstehen.
Die Pinguine von Phillip Island würden wir uns definitiv nicht mehr ansehen, das ist zu touristisch und man fühlt sich schon etwas abgezockt. Kangoroo Island dagegen war einen Besuch wert, hier könnte man sogar noch den ein oder anderen Tag mehr verbringen. Die Tour ins Outback ist ein Muss für jeden, der Australien besucht. Für uns war es die richtige Entscheidung, auf eine einfache Tour zu setzen. Wir sind davon überzeugt, dass wir so viel mehr von der besonderen Atmosphäre dieses Teils von Australien erleben konnten. Würde man diese Tour mit vollem Komfort und in Hotels machen, fehlt sicher ein maßgeblicher Teil des Red Center.
Die Australier haben wir wieder als entspannte und überaus freundliche Menschen erlebt. Wir haben erfahren, dass man nicht alles bis ins letzte regeln und vorschreiben muss, um dennoch eine zivilisierte und funktionierende Infrastruktur zu schaffen. Nur ein Beispiel: Wo in Deutschland unendlich viele Schilder “Überholverbot” stehen, reicht in Australien eine doppelt durchgezogene Linie. Einfach, aber funktioniert!
Uns wird das “G`Day” und “no worries” fehlen